Junge Solisten und Orchester glänzen beim Jugendkonzert des Musikvereins Vaihingen/Enz
Das ganze Spektrum der Instrumentalausbildung des Musikvereins Vaihingen/Enz (MVV) konnten die Besucher des Jugendkonzerts am vergangenen Samstag erleben. Teamleiterin Jugend Lisa Ernst begrüßte das Publikum erstmals im Konzertsaal der Freien Waldorfschule. Nachdem das Blechbläserensemble des Jugendblasorchesters mit Charpentiers „Te Deum“ schon für den feierlichen Konzertbeginn gesorgt hatte. Das Motto des Konzerts war „Junge Solisten“ und diesem Motto wurde das abwechslungsreiche Programm gerecht. Neben durchweg sehr gelungenen Auftritten des Kinderorchesters (Leitung: Daniela Strauß) und der Bläserklasse 4, welche Schlossbergschule und MVV in Kooperation anbieten (Leitung: Bernhardt Klein), durften auch schon die Allerjüngsten an der Blockflöte (Leitung: Melanie Kober und Claudia Wagner) als kleine Solisten erste Bühnenerfahrung sammeln. Dabei war von Nervosität oder gar Verspielen keine Spur. Moderator Frank Hönekop berichtete zwischen den originellen Beiträgen der Ensembles unter anderem von der Nachhaltigkeit der Jugendausbildung des MVV: einige Musiker aus den ersten Bläserklassen und Kinderorchestern seien mittlerweile feste Stützen des Großen Blasorchesters. Die Spielfreude und (Übe-)Motivation war in diesem ersten Teil allen jungen Musikern anzumerken, so etwa bei dem Flötenstück „Mister Mümmel“ oder einem witzig-schwerfälligen „Hippo’s Waltz“.
Mutige Solisten präsentieren ihr Können
Das Schülerorchester unter der Leitung von Rebekka Knecht realisierte das Konzertmotto in dem Stück „Arocknophobia“, in dem alle Register solistisch hervortraten und dennoch auch schon einen homogenen und präzisen Klang zeigten. In „Sun Calypso“ wurden sie dabei wunderbar solistisch unterstützt von 4 Blockflötenkindern, die mutig vor den rund 20 „Großen“ auf der Bühne standen und ihre Soloparts spielten, als wäre es das Natürlichste der Welt.
Besondere Klangfülle im Jugendblasorchester

Eine ganz andere Klangfarbe brachten die Holzbläser des Jugendblasorchesters unter der Leitung von Claudia Wagner mit einem Tanzduett aus der Oper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck, das eine sehr fein und gut intonierte Version von „Brüderlein, komm tanz‘ mit mir“ darstellte. Der zweite Konzertteil gehörte den Ältesten unter den jungen Musikern, dem Jugendblasorchester, welches seinen Auftritt mit dem spritzigen Konzertmarsch „Scent of Spring“ von Satoshi Yagisawa begann. Claudia Wagner und ihre über 40 Musiker fanden eine gelungene Balance aus Klangfülle und der Kompaktheit, die so ein Stück nicht schwerfällig werden lässt. Klangfülle der besonderen Art entfaltete auch die letzte Solistin des Programms, Melina Weiß, an der Klarinette. Hervorragend begleitet vom Jugendblasorchester zeigte sie in „Ebony Fantasy“ von Filip Ceunen sowohl große klangliche Qualitäten im lyrischen Beginn und der Solokadenz, als auch rhythmischen und technische Bravour in scheinbar wirr wechselnden schnellen Taktwechseln. Tosender Applaus war der verdiente Lohn für diese Leistung der jungen Klarinettistin. Mit dem fetzigen Soundtrack zu „Guardians of the Galaxy“ endete das abwechslungsreiche und durchweg gelungene Programm. Die MVV-Vorsitzende Angelika Kazenmayer war voll des Lobes für die über 100 beteiligten Musiker und ihre engagierten Dirigenten. Sie und das begeisterte Publikum entließen die gemeinsam auf die Bühne gekommenen Nachwuchskünstler nicht ohne Zugabe.