Vielfältig ist ein Konzertprogramm beim Musikverein Vaihingen/Enz (MVV) ja immer. Doch beim Herbstkonzert am 26.10. wird diese Vielfalt zum Programm. „Variations“ hat der MVV den musikalischen Jahreshöhepunkt seines Großen Blasorchesters betitelt.

„Variations“ bezieht sich aber auch auf das Hauptwerk des Konzertabends, die „Variations on a Pentatonic Theme“ von Rob Gorhuis, ein packendes Konzertstück, in dem eine nur aus 5 Tönen bestehende Melodie immer weiter und sehr unterschiedlich variiert wird. Das Werk wird in der höchsten Leistungsklasse bei Wettbewerben gespielt, ist aber dennoch sehr klar und eingängig. Das Landesblasorchester Baden-Württemberg erntete hier bei einer Weltmeisterschaft neben Topbewertungen auch tosenden Beifall.

Die rund 70 Musikerinnen und Musiker um ihren Dirigenten Sebastian Schwarz haben aber noch mehr spannende Werke im Programm, so zum Beispiel die „Continental Overture“ von Johan de Meij. Schon bei diesem Eröffnungswerk des Konzerts zeigt sich das „Variations“-Motiv zwischen feierlichen Fanfarenstößen und elegischen Klängen.  Und auch eine Bearbeitung eines Originalwerks aus der Romantik steigert die Vielfalt noch: der „Carnaval Romain“ von Hector Berlioz. 1838 eigentlich als Opernouvertüre komponiert, wurde die Ouvertüre als Einzelwerk zu einem Meilenstein im Schaffen des französischen Meisters.

Ein zerbrechender Urkontinent ist das Thema in „At the break of Gondwana“ aus der Feder des singapurischen Komponisten Benjamin Yeo. Was historisch Millionen Jahre dauerte, vollzieht sich hier in wenigen wohlklingenden Minuten voller Naturbeschreibung und spritzigem Schlagwerk.

Ein seltenes Highlight ist das „Tuba Concerto Espagnol“, das Kurt Gäble für 2 Tuben und sinfonisches Blasorchester geschrieben hat. Und dass man mit Timo Mathe und Dominic Picard gleich zwei junge Tubasolisten aus den eigenen Reihen dieses ohnehin sehr jungen Orchesters aufbieten kann, unterstreicht auch wieder den hohen Stellenwert der Jugendarbeit beim MVV.